Was uns bei einem Datenknoten wichtig sein sollte

Ein Kommentar von Sarah Hesse, Manager Business Consulting, BROCKHAUS AG

Die Notwendigkeit von Schnittstellen und des Aufbaus einer medienbruchfreien Infrastruktur wird am Markt längst nicht mehr bestritten. Datenknoten schlagen 1-zu-1-Vernetzungen zwischen einzelnen Marktteilnehmern dabei um Weiten. Sie sind sowohl im Aufbau als auch im Betrieb um ein Vielfaches schneller, günstiger und erheblich leichter beherrschbar. Individuelle Anbindungs-lösungen sind quasi wie ein Pflaster, das für den Moment den einen Kunden – in diesem Fall klassischerweise einen Vertriebspartner einer Versicherung – zufriedenstellt. Grundsätzlich ändern sie am gordischen Knoten der vielfältigen Vernetzung des Versicherers mit seinen Vertrieben und damit Kunden jedoch nichts. Wenn wir also vom freien Datenverkehr sprechen, sollten wir wiederverwendbare Lösungen einzelnen Insellösungen stets vorziehen. Bei individueller Vernetzung ist sowohl die Herstellung als auch die laufende Instandhaltung unverhältnismäßig teuer und damit nicht wirtschaftlich. Die Dynamik, die wir alle dringend benötigen, braucht dabei Vielfalt und gegenseitige Inspiration.

Freier Wettbewerb

Freier Wettbewerb treibt die Marktteilnehmer zu innovativen Lösungen, die allen dienen, daher sollten wir diesen freien Wettbewerb fördern und protektionistische Tendenzen vermeiden. Hier unterscheidet sich ein Markt wie unserer nicht vom Sport. Auch hier sind mehrere Spitzenathleten zur gleichen Zeit mit dem absoluten Willen zum Sieg die Garantie dafür, dass die Fans Höchstleistungen sehen dürfen. Konkurrenz führt nämlich dazu, dass sich die besten Ideen und Techniken durchsetzen. 

Verlässlichkeit

Ein Hub-Betreiber muss seinen Partnern gegenüber verlässlich sein. Würde er das vermissen lassen und immer wieder seine Haltung ändern, könnte er vom Markt kein Vertrauen in sein Handeln verlangen. Entscheidet sich ein Marktteilnehmer für eine Zusammenarbeit mit einem Hub, so legt er seine Hoffnungen für die Zukunft in dessen Hände. Vor diesem Hintergrund muss realistisch kommuniziert werden, wann welche Lösungen in welcher Qualität und welcher Stabilität zur Verfügung stehen – sofort oder erst in mehreren Jahren. Dabei sind wirkliche Spezialisten, die ihr Geschäfts-modell genau darauf ausgerichtet haben, in Sachen Qualität und Know-how klar führend. Will man die Vernetzung des Ver--sicherungsmarktes mal so nebenbei machen, wird das keinen Erfolg haben. 

Fairness

Mit der Nutzung eines Hubs oder „BiPRO as a Service“ begibt man sich zweifelsfrei in Abhängigkeit zu seinem Partner. Daher sollte man bei der Auswahl darauf achten, dass sich dieser in der Vergangenheit zuverlässig, berechenbar und fair verhalten hat – sowohl gegenüber seinen Kunden als auch gegenüber den Mitbewerbern.

Schnelligkeit & Agilität

Datenknoten können nur dann effektiv bei der Erreichung der eigenen Ziele helfen, wenn Sie frühzeitig und schnell verfügbar sind. Sie müssen mit vielen Anbindungen funktional sein und auch neue Normen oder Entwicklungen wie RNext innerhalb kurzer Zeit abdecken. Möchte sich eine Versicherung mit der Anbindung an einen digitalen Hub Zukunftsfähigkeit einkaufen, sollte mindestens der aktuelle Bedarf bereits bei der Einführung in der Lösung verfügbar sein. Eine goldene Vision der fernen Zukunft ist heute wertlos. Vielmehr sollte man sich klarmachen, dass Agilität entscheidet und der erfolgreich ist, der heute und in der Zukunft auf das führende Produkt setzt. Wer heute auf ein Produkt setzt, das in der Zukunft vielleicht mal gut sein könnte, wird der Entwicklung sehr wahrscheinlich immer hinterherlaufen.

Unzählige individuelle Anbindungen an Versicherer zu unterhalten, macht aus unserer Sicht keinen Sinn. Ein generalistischer Hub wie die zeitsprung-Cloud ist daher für uns alternativlos.

Manuel Schmalz, MLP, Bereichsleiter Bestand und Provision